Influencer im Visier des Finanzamts: Steuerfahndung in NRW ermittelt wegen Steuerhinterziehung
- Dana Sachs
- 17. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Die Nachricht schlägt Wellen in der Social-Media-Welt: In Nordrhein-Westfalen werden derzeit zahlreiche Influencerinnen und Influencer vom Finanzamt ins Visier genommen – wegen des Verdachts auf groß angelegten Steuerbetrug in Höhe von 300 Millionen Euro. Was steckt dahinter? Wer ist betroffen? Und was bedeutet das für die Branche?
Worum geht es?
Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) hat bekannt gegeben, dass Influencer allein in NRW rund 300 Millionen Euro Steuern hinterzogen ha
ben sollen. Damit wird deutlich: Die enormen Einnahmen, die durch Werbung, Kooperationen und Sponsoring in den sozialen Medien erzielt werden, sind längst nicht mehr „Nischenthema“ für die Behörden. In rund 200 aktuellen Strafverfahren wird bereits gegen mutmaßlich professionelle Social-Media-Stars ermittelt.
Wer steht im Fokus?
Nicht jeder, der gelegentlich ein Produkt bewirbt, muss jetzt Angst vor dem Finanzamt haben. Im Mittelpunkt stehen laut LBF ausdrücklich große und professionelle Influencerinnen und Influencer – also die, die mit ihren Kanälen teils zehntausende Euro im Monat verdienen. Betont wird: Es geht nicht um junge Menschen mit wenigen Followern und gelegentlichen Kooperationen, sondern um jene, die mit systematischer Absicht und hohem Umsatz aktiv Steuern hinterzogen haben sollen.
Wie läuft die Prüfung ab?
Die Steuerfahnder haben ein Spezialteam gebildet und analysieren gerade 6.000 Social-Media-Profile auf verschiedenen Plattformen. Ziel ist es, unter anderem durch neue Ermittlungsmethoden, Werbe- und Einnahmenströme nachzuverfolgen. Besonders herausfordernd ist es, Einnahmen aus „Storys“ und zeitlich begrenzten Werbeaktionen zu belegen sowie Personen zu verfolgen, die ihren Wohnsitz gezielt ins Ausland verlegt haben – etwa nach Dubai, um dem deutschen Fiskus zu entgehen.
Welche Summen sind im Spiel?
Die meisten Ermittlungsfälle bewegen sich im hohen fünfstelligen Bereich.
In Einzelfällen werden Fehlbeträge in Millionenhöhe vermutet.
Oftmals fehlt es Influencern sogar an einer Steuernummer – trotz hoher monatlicher Einnahmen.
Was sollten Influencer jetzt beachten?
Das Beispiel aus NRW zeigt: Wer als Creatorin oder Influencerin mit seinen Social-Media-Aktivitäten Einnahmen erzielt, ist steuerpflichtig. Dazu gehören nicht nur direkte Geldzahlungen, sondern auch gesponserte Produkte, Reisen oder Dienstleistungen. Wer hier unsicher ist, sollte umgehend steuerliche Beratung suchen und seine Einkünfte vollständig und korrekt angeben.
Fazit: Die Branche wächst – die Verantwortung auch
Der „große Fisch“ Influencer ist längst kein Randphänomen mehr. Mit dem enormen Wachstum und der Professionalisierung der Creator Economy steigen auch die Anforderungen an die steuerliche Compliance. Die laufenden Ermittlungen aus NRW sind ein deutliches Signal: Die Finanzbehörden nehmen die Branche ernst und sind technisch wie personell aufgerüstet.
Wer seinen Kanal und seine Einnahmen professionell führt, sollte die steuerlichen Regeln stets im Blick behalten – zukunftssichere Creator-Finance ist nur möglich mit Transparenz und korrekten Finanzen.
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